Der Ursprung der heutigen Schützenvereine in unserer Region liegt in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Zum Schutze der Dörfer wurden Schutz- und Notgemeinschaften gebildet, aus denen sich sog. Gilden bildeten, die unter anderem Grundlage für die späteren Schützengilden waren.
Während der Kriegszeiten waren viele alte Bräuche nicht mehr ausgeübt worden, so das Schießen nach dem Vogel auf der Stange (Vogelschießen). Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges erließ der Bischof von Osnabrück, Franz Wilhelm Graf von Wartenberg, gleichzeitig Reichsfürst, im Jahr 1652 eine Verordnung, mit der die Sitte des Vogelschießens wieder aufleben sollte zum Zwecke des fortwährenden Schießtrainings. Einmal jährlich sollte daher eine Veranstaltung erfolgen, in der mittels Vogelschießens die Männer des Dorfes einen Schützenkönig ausschießen sollten. Gleichzeitig sollte aber auch ein Umtrunk für den Frohsinn stattfinden.
Es ist davon auszugehen, dass bereits zu dieser Zeit auch in Schapen jährlich ein Schützenfest im verordneten Rahmen stattgefunden hat, so dass das Schützenwesen in Schapen wesentlich älter sein dürfte. Da hierüber jedoch keine genauen Aufzeichnungen existieren, wurde aufgrund umfangreicher Ermittlungen des Schützenvereinsvorstandes von Anfang der 1950er Jahre als Gründungsjahr 1755 festgesetzt.
Diese Anfangsjahre beziehen sich zunächst auf die Schützengesellschaft „Congregation zum hl. Erzengel Raphael“. Später im Jahr 1890 wurde ein zweiter Schützenverein in der Gemeinde Schapen gegründet, der „St. Raphael-Schützenverein“. Im Jahr 1950 beschlossen die beiden Schapener Schützenvereine schließlich ihre Zusammenlegung.
Chronologie
1652 | Verordnung des Bischofs von Osnabrück, Reichsfürst Franz Wilhelm Graf von Wartenberg, zur Ausübung des Vogelschießens |
1755 | Gründung Schützengesellschaft „Congregation zum hl. Erzengel Raphael“ Schapen |
1890 | Gründung eines 2. Schützenvereins in Schapen, des „St. Raphael-Schützenverein“ |
1922 | Einweihung des Kriegerehrenmals für die Opfer des 1. Weltkrieges |
1950 | Zusammenlegung der beiden Schapener Schützenvereine zum „Schützenverein St. Raphael Schapen“ |
1955 | Beschluss zur Anschaffung einheitlicher Schützenmützen zum anstehenden Jubelfest |
1955 | Großes Jubelschützenfest aus Anlass des 200jährigen Vereinsjubiläums |
1956 | Gründung einer ersten Schießgruppe |
1970 | Aufnahme des 350. Mitgliedes |
1974 | Bau von zwei Kleinkaliberschießbahnen (50m) |
1974 | Zulassung von Frauen zum Schützenverein |
1975 | Bildung einer 1. Schießsportgruppe für offizielle Wettkämpfe |
1980 | Verlegung des Schützenfestes auf das Wochenende nach Christi Himmelfahrt |
1980 | Großes Jubelschützenfest aus Anlass des 225jährigen Vereinsjubiläums |
1981 | Beschluss zur Anschaffung einheitlicher Schützenjacken |
1982 | Aufnahme des 500. Mitgliedes |
1986 | Gründung des Schießsportclubs SSC St. Raphael Schapen e. V. |
1986 | Verlegung des Schützenfestes auf Christi Himmelfahrt und die folgenden zwei Tage |
1988 | Offizielle Gründung des Seniorenclubs |
1990 | Erstmalige Ausrichtung des Schießsportwoche als Wettkampf der Schapener Schießgruppen |
1998 | Änderung des Königschießens: nach alter Tradition werden die Könige wieder durch Vogelschießen ermittelt |
1999 | Aufnahme des 700. Mitgliedes |
2000 | Erstmaliges Ausschießen eines Kaisers für alle ehemaligen Könige auf dem Sommerschützenfest |
2000 | Einrichtung des Kordelschießens für alle Vereinsmitglieder auf dem Sommerschützenfest |
2004 | Restaurierung des Kriegerehrenmals |
2005 | Großes Jubelschützenfest aus Anlass des 250jährigen Vereinsjubiläums; der Verein zählt über 750 Mitglieder |
2006 | Änderung des Königschießens: die bisherige Unterscheidung LEDIG / VERHEIRATET wird ab 2007 ersetzt durch Altersabgrenzung: „JUNGER“ und „ALTER“ König |
2012 | Erweiterung des Schießstandes um einen Luftgewehrschießstand mit 10 elektronischen Bahnen und Aufenthaltsraum |
2012 | Aufnahme des 800. Mitgliedes |
2015 | Aufnahme des 900. Mitgliedes |